Bernhard Lichtenberg

Bernhard Lichtenberg (* 3. Dezember 1875 in Ohlau in Niederschlesien; † 5. November 1943 in Hof) war ein deutscher Priester und Berliner Dompropst, der während der nationalsozialistischen Diktatur öffentlich für die Verfolgten eintrat. Er wird in der römisch-katholischen Kirche als Märtyrer und Seliger verehrt. Bernhard Lichtenberg zählt zu den Gerechten unter den Völkern in Yad Vashem.
https://abuebilb.blogspot.com/2019/11/bernhard-lichtenberg_5.html


Bernhard Lichtenberg „Ich erkenne im Juden meinen Nächsten"
Die Eigenfeier zum Gedenken an Bernhard Lichtenberg des Erzbistums Berlin, zu Bernhard Lichtenberg gilt auch als die gebotene Wahlfeier im Erzbistum Bamberg für
November und kann daher auch in der Kuratie Neuzirkendorf gedacht werden, was geschehen ist. 

5. November
Seliger Bernhard Lichtenberg Priester, Märtyrer

Halle und Pittsburgh zeigen es, es gibt auch einen mörderischen-rechten Antisemitismus, an der die AfD sich in die Reihe der ideologischen Stichwortgeber (Soros-Hetzte) für rechtsantisemitische  Gewalt mit einreiht. So wollen wir an Bernhard Lichtenberg erinner - er stellte sich mit seinen projüdischen Gebeten, Fürbitten und Predigten gegen den  Nazi-Antisemitisus.  Bernhard Lichtenberg: „Ich erkenne im Juden meinen Nächsten" http://antifagruppeweidenneustadt.blogspot.com/2019/11/dompropst-bernhard-lichtenberg.html

Bernhard Lichtenberg, der einzige katholische Priester in Nazi-Deutschland, der seine Stimme (öffentlich) gegen die Verfolgung der Juden erhob, wurde am 3. Dezember 1875 in Ohlau (poln. Oława), etwa 30 Kilometer südöstlich von Breslau (poln. Wrocław) in der damals preußischen Provinz Niederschlesien geboren. https://www.yadvashem.org/de/righteous/stories/lichtenberg.html

 

Leben

Bernhard Lichtenberg wurde als zweitältester Sohn des Kaufmanns August Lichtenberg in der schlesischen Stadt Ohlau (der heutigen polnischen Stadt Oława) geboren. Von 1895 bis 1898 studierte er katholische Theologie in Innsbruck und später in Breslau, wo er schließlich 1899 zum Priester geweiht wurde. Als Neupriester war Lichtenberg in Neisse tätig, ab 1900 als Kaplan, Kurat und schließlich als Pfarrer in Berlin.
Von 1910 bis 1913 war Bernhard Lichtenberg Kuratus in der Kirche St. Georg in Pankow.[1] Von 1913 bis 1930 war Lichtenberg Pfarrer der Herz-Jesu-Gemeinde in Charlottenburg. Während des Ersten Weltkriegs war er Militärgeistlicher bei dem in Charlottenburg stationierten Garde-Grenadier-Regiment Nr. 3. Er erhielt die Verdienstmedaille des Roten Kreuzes. 1930 wurde das Bistum Berlin gegründet, als Domkapitular beriet Lichtenberg den neueingesetzten Bischof Christian Schreiber. 1932 wurde Lichtenberg zum Dompfarrer an der St.-Hedwigs-Kathedrale berufen und 1938 zum Dompropst der Kathedrale ernannt.
Lichtenberg vertrat die Lehre der Kirche stets auch in der Politik. Von 1913 bis 1920, als Charlottenburg nach Berlin eingemeindet wurde, saß er für die Zentrumspartei im Charlottenburger Stadtparlament, ab 1920 bis 1930 war er Bezirksabgeordneter im Wedding. Bereits 1931 hetzte Joseph Goebbels, seit 1926 Gauleiter der NSDAP für Groß-Berlin und seit 1930 Reichspropagandaleiter, gegen Lichtenberg, da dieser zum Besuch des Anti-Kriegsfilms Im Westen nichts Neues nach dem Roman von Erich Maria Remarque aufgerufen hatte. 1933 durchsuchte die Geheime Staatspolizei erstmals Lichtenbergs Wohnung.


Dompropst Lichtenberg ließ sich jedoch nicht einschüchtern. Als ihm der ehemalige Abgeordnete und Geschäftsführer der SPD-Fraktion im preußischen Landtag, Jürgen Jürgensen, 1935 einen Bericht über die Zustände im KZ Esterwegen übermittelte und von den schweren Misshandlungen Gefangener – wie Heinrich Hirtsiefer (von 1921 bis 1932 preußischer Minister für Volkswohlfahrt und stellvertretender Ministerpräsident) oder Ernst Heilmann (bis 1933 Fraktionsvorsitzender der SPD im preußischen Landtag) – berichtete, protestierte Bernhard Lichtenberg in einer Beschwerdeschrift. Erst nach zwei Erinnerungsschreiben erhielt Lichtenberg eine briefliche Antwort von Werner Best als stellvertretender Leiter der Gestapo und eine Stellungnahme des Leiters des KZ Esterwegen, Theodor Eicke. Diese Schreiben offenbarten in krasser Form das Ende des Rechtsstaats. In der Folge wurde Lichtenberg wegen „Verbreitung von Greuelpropaganda“ im Gebäude der Gestapo verhört und misshandelt, um die Quelle seiner Informationen zu erfahren. Er gab diese jedoch nicht preis.
Nach den staatlich gelenkten öffentlichen Ausschreitungen gegen Juden und Christen jüdischer Abstammung in den Novemberpogromen 1938 betete Lichtenberg jeden Sonntag öffentlich für die Verfolgten, gleich welchen Glaubens. 1941 protestierte auch Lichtenberg in einem Brief an Reichsgesundheitsführer Leonardo Conti gegen die systematische Ermordung unheilbar Kranker und geistig oder körperlich Behinderter („Euthanasieprogramm“), die der Münsteraner Bischof Clemens August Graf von Galen der Öffentlichkeit bekanntgemacht hatte.
Aufgrund einer Denunziation wurde Lichtenberg am 23. Oktober 1941 durch die Geheime Staatspolizei festgenommen. Bei der Festnahme fand man eine vorbereitete Kanzelvermeldung, in dem die Gemeinde aufgefordert wurde, einem anonym verbreiteten Flugblatt an die Berliner, das jedwede Unterstützung von Juden als „Verrat am eigenen Volk“ bezeichnete, keinen Glauben zu schenken und nach dem Gebot Jesu Christi zu handeln. Darin bezeichnete Lichtenberg das Flugblatt als „Hetzblatt“. Im Hinblick auf frühere Gebete für Verfolgte genügte dies dem Sondergericht Berlin I, Lichtenberg am 22. Mai 1942 wegen „Kanzelmissbrauchs“ und Vergehen gegen das Heimtückegesetz zu einer zweijährigen Haftstrafe unter Anrechnung der Untersuchungshaft zu verurteilen. Diese verbüßte er zuerst im Strafgefängnis Tegel und später im Durchgangslager Berlin-Wuhlheide. Nach der Abbüßung wurde Lichtenberg im Spätherbst 1943 nicht entlassen, sondern unmittelbar in „Schutzhaft“ genommen. Das Reichssicherheitshauptamt (RSHA) verfügte die Einweisung in ein Konzentrationslager.
Auf dem Transport in das Konzentrationslager Dachau machte der Zug am 3. November einen Zwischenstopp in der Stadt Hof. 200 Gefangene, darunter Bernhard Lichtenberg, wurden mit Lastwagen in ein Gefängnis gebracht. Der Gefängnisleiter wurde auf Bernhard Lichtenberg aufmerksam und sorgte dafür, dass der schwer herz- und nierenkranke Geistliche am 4. November in das städtische Krankenhaus in Hof überwiesen wurde, wo er noch am selben Tag durch den Hofer Stadtpfarrer Prälat Michael Gehringer die Krankensalbung empfing. Am 5. November 1943 starb Lichtenberg gegen 18 Uhr. Die Hofer Polizei gab den Leichnam frei, bevor die Gestapo eingreifen konnte. Die sterblichen Überreste wurden am 11. November nach Berlin gebracht und am 16. November unter großer Anteilnahme der Bevölkerung in einer Prozession von der Kirche St. Sebastian zum alten Domfriedhof der St.-Hedwigs-Gemeinde in die Liesenstraße getragen und dort beerdigt. Später sollten die Gebeine von Bernhard Lichtenberg in einen Sarkophag in der Krypta der 1963 geweihten Gedenkkirche Maria Regina Martyrum in Berlin-Charlottenburg Nord umgebettet werden. Die DDR-Behörden verweigerten jedoch die Überführung nach West-Berlin. Die Gebeine Lichtenbergs wurden daraufhin 1965 in der Unterkirche der in Ost-Berlin gelegenen St.-Hedwigs-Kathedrale beigesetzt.[2] Am 5. November 2018, dem 75. Todestag und liturgischen Gedenktag des 1996 seliggesprochenen Priesters, wurden die Reliquien im Rahmen der Feier eines Wallfahrtsgottesdienstes vorübergehend nach Maria Regina Martyrum überführt, solange die St.-Hedwigs-Kathedrale umgebaut wird.[3] 

 https://de.wikipedia.org/wiki/Bernhard_Lichtenberg



Seliger Bernhard Lichtenberg

Der selige Bernhard Lichtenberg war eine kraftvolle Lichtgestalt, die uns wegweisende Impulse für unsere heutige Zeit geben kann. Am 3. Dezember 1875 im schlesischen Ohlau als Sohn eines Kaufmanns geboren, erhielt er in seinem Elternhaus die Prägung, die für sein Leben entscheidend sein würde. Zwei Grundlinien fallen dabei besonders auf, es wurde regelmäßig gemeinsam gebetet und es wurde über Politik diskutiert. Schon als kleiner Junge bekam Bernhard mit, wenn man den Staat mitgestalten möchte, muss man sich einmischen. In der niederschlesischen Diaspora bedeutete das konkret: Nur gemeinsam sind wir stark und wenn wir als Kirche gehört werden wollen, müssen wir als Katholiken unsere Interessen vertreten.

 https://heilige.kirche-bamberg.de/seliger-bernhard-lichtenberg

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