Maria Empfängnis
DIENSTAG 3.Tag DER 2. WOCHE IM ADVENT 8. Dezember Hochfest der ohne Erbsünde empfangenen Jungfrau
und – Gottesmutter Maria durch anna
Die Glaubenslehre, dass Maria vom ersten Augenblick ihres Lebens an von aller Erbschuld frei war, hat sich erst im Lauf der Jahrhunderte allmählich geklärt. Sie wird ausdrücklich in der Heiligen Schrift nicht ausgesprochen, doch wurden einige Aussagen der Schrift schon früh in dem Sinn verstanden, dass Maria das reinste Geschöpf Gottes war, die neue Eva, die ohne Sünde blieb und so zur „Mutter aller Lebenden“ werden konnte. Dabei muss klar bleiben, dass Maria auf dem natürlichen Weg als Kind ihrer Eltern geboren wurde und dass auch sie alle Gnade durch Jesus Christus, durch seinen Kreuzestod, empfangen hat. – Die liturgische Feier der Empfängnis Mariä kam im 9. Jahrhundert von Konstantinopel nach Süditalien und Sizilien; aber durchgesetzt hat sich das Fest von England her, wo der hl. Anselm von Canterbury es in seiner Diözese einführte. 1476 wurde es durch den Franziskanerpapst Sixtus IV. von der römischen Kirche übernommen. Am 8. Dezember 1854 hat Pius IX. die Lehre von der Unbefleckten Empfängnis Mariä verbindlich definiert und als Glaubenssatz erklärt.
Lesung aus dem Buch Genesis
Gen 3, 9–15.20
Nachdem der Mensch vom Baum gegessen
hatte, rief Gott, der Herr, ihm zu und sprach: Wo bist du?
Er antwortete: Ich habe deine Schritte gehört im Garten; da geriet ich in
Furcht, weil ich nackt bin, und versteckte mich.
Darauf fragte er: Wer hat dir gesagt, dass du nackt bist? Hast du von dem Baum
gegessen, von dem ich dir geboten habe, davon nicht zu essen?
Der Mensch antwortete: Die Frau, die du mir beigesellt hast, sie hat mir von
dem Baum gegeben. So habe ich gegessen.
Gott, der Herr, sprach zu der Frau: Was hast du getan? Die Frau antwortete: Die
Schlange hat mich verführt. So habe ich gegessen.
Da sprach Gott, der Herr, zur Schlange: Weil du das getan hast, bist du
verflucht unter allem Vieh und allen Tieren des Feldes. Auf dem Bauch wirst du
kriechen und Staub fressen alle Tage deines Lebens.
Und Feindschaft setze ich zwischen dir und der Frau, zwischen deinem Nachkommen
und ihrem Nachkommen. Er trifft dich am Kopf und du triffst ihn an der Ferse.
Der Mensch gab seiner Frau den Namen Eva, Leben, denn sie wurde die Mutter
aller Lebendigen.
Zweite Lesung
Lesung aus dem Brief des Apostels
Paulus an die Epheser
Eph 1, 3–6.11–12
Gepriesen sei Gott, der Gott und
Vater unseres Herrn Jesus Christus. Er hat uns mit allem Segen seines Geistes
gesegnet durch unsere Gemeinschaft mit Christus im Himmel.
Denn in ihm hat er uns erwählt vor der Grundlegung der Welt, damit wir heilig
und untadelig leben vor ihm.
Er hat uns aus Liebe im Voraus dazu bestimmt, seine Söhne zu werden durch Jesus
Christus und zu ihm zu gelangen nach seinem gnädigen Willen,
zum Lob seiner herrlichen Gnade. Er hat sie uns geschenkt in seinem geliebten
Sohn. In ihm sind wir auch als Erben vorherbestimmt nach dem Plan dessen, der
alles so bewirkt, wie er es in seinem Willen beschließt;
wir sind zum Lob seiner Herrlichkeit bestimmt, die wir schon früher in Christus
gehofft haben.
EVANGELIUM VOM TAG
Aus dem heiligen Evangelium nach
Lukas.
Lk 1, 26–38
In jener Zeit wurde der Engel
Gábriel von Gott in eine Stadt in Galiläa namens Nazaret
zu einer Jungfrau gesandt. Sie war mit einem Mann namens Josef verlobt, der aus
dem Haus David stammte. Der Name der Jungfrau war Maria.
Der Engel trat bei ihr ein und sagte: Sei gegrüßt, du Begnadete, der Herr ist
mit dir.
Sie erschrak über die Anrede und überlegte, was dieser Gruß zu bedeuten habe.
Da sagte der Engel zu ihr: Fürchte dich nicht, Maria; denn du hast bei Gott
Gnade gefunden.
Siehe, du wirst schwanger werden und einen Sohn wirst du gebären; dem sollst du
den Namen Jesus geben.
Er wird groß sein und Sohn des Höchsten genannt werden. Gott, der Herr, wird
ihm den Thron seines Vaters David geben.
Er wird über das Haus Jakob in Ewigkeit herrschen und seine Herrschaft wird
kein Ende haben.
Maria sagte zu dem Engel: Wie soll das geschehen, da ich keinen Mann erkenne?
Der Engel antwortete ihr: Heiliger Geist wird über dich kommen und Kraft des
Höchsten wird dich überschatten. Deshalb wird auch das Kind heilig und Sohn
Gottes genannt werden.
Siehe, auch Elisabet, deine Verwandte, hat noch in ihrem Alter einen Sohn
empfangen; obwohl sie als unfruchtbar gilt, ist sie schon im sechsten Monat.
Denn für Gott ist nichts unmöglich.
Da sagte Maria: Siehe, ich bin die Magd des Herrn; mir geschehe, wie du es
gesagt hast. Danach verließ sie der Engel.
WORTE DES HEILIGEN VATERS
Wir danken dir, o Unbefleckte Mutter, dass du uns daran erinnerst, dass wir durch die Liebe Jesu Christi keine Sklaven der Sünde mehr sind, sondern frei, frei zu lieben, uns gern zu haben und einander wie Brüder und Schwestern zu helfen, wie verschieden wir auch sein mögen – Gott sei Dank verschieden! Danke, dass du uns mit deiner Reinheit ermutigst, uns nicht des Guten, sondern des Bösen zu schämen; dass du uns hilfst, den Bösen von uns fernzuhalten, der uns unter Täuschung an sich zieht, in die Spiralen des Todes; dass du uns sanft in Erinnerung rufst, dass wir Kinder Gottes sind, des Vaters unendlicher Güte, der ewigen Quelle des Lebens, der Schönheit und der Liebe. (Gebet an der Mariensäule auf der Piazza di Spagna in Rom, 8. Dezember 2019)
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