Pegnitz: Kirchenasyl
Bild dpa_51889360_fluechtlinge_cadolzberg |
Flüchtlinge - Kaum ein Thema ist zwischen Politik und Kirche so umstritten wie das Kirchenasyl. Eine Handreichung der Deutschen Bischofskonferenz stellt nun klar: Die Kirche will sich keineswegs über den Staat stellen - und dennoch an der umstrittenen Praxis festhalten.
https://www.katholisch.de/artikel/6170-das-kirchenasyl-bleibt
Kirchasyl-Prozesse: Das Verfahren gegen den Pegnitzer Pfarrer geht in die nächste Runde
Friede und Kirchenasyl
Pfarrerin Stephanie Höhner und Djamal https://www.br.de/themen/religion/sendungen/morgenfeiern/ev-20211114-morgenfeier-100.html
…
Djamal schafft es nach Deutschland und kommt in das ANKER-Zentrum Deggendorf.
Hier
muss er sechs Monate bleiben, um danach in Deutschland Asyl zu beantragen.
So
besagen es die Dublin-Vereinbarungen der Europäischen Union. Aber der
Freistaat
Bayern möchte Djamal wieder nach Rumänien abschieben, in das Land, in
dem
er verprügelt und ins Gefängnis gesperrt wurde, nur weil Djamal leben will.
Weil
er
in Frieden leben will, so wie wir hier seit über 75 Jahren.
Darum
wohnt Djamal jetzt bei uns im Kirchenasyl. Damit er nicht nach Rumänien
abgeschoben
wird, damit er hier in Deutschland Asyl beantragen darf, in zweieinhalb
Monaten.
Damit er Frieden findet.
Auf
einmal ist der Krieg mitten in meinem Leben, in dem der Krieg sich doch so weit
weg
anfühlt. Weit weg, gefühlt am anderen Ende der Welt. Lange her, als 11-Jährige
auf
dem Schotterplatz.
Djamal
und mich trennt so einiges: er spricht Arabisch und Türkisch, ich Deutsch und
Englisch.
Er hört gerne arabische Musik, ich lieber alternativen Punkrock, er liebt es,
Shisha
zu rauchen, ich trinke lieber ein Glas Rotwein.
Djamal
und mich verbindet aber auch so manches: Wir beide lieben es, zu kochen.
Mal
bringt er seine Linsensuppe zu uns nach oben, mal stelle ich frisch gebackenen
Pflaumenkuchen
bei ihm unten vor die Tür. Und manchmal essen wir zusammen,
Gemüsecurry
mit Tofu und syrischen Nachtisch. Und uns verbindet ein Traum: Der
Traum
vom Frieden. Wir beide träumen davon …
Kommentare
Kommentar veröffentlichen